Die Physiologie des Gewichtsverlustes – Teil I: Energiebilanz

Roth, C. & Spiegel, A. (2020)

Ernährung nimmt eine zentrale Stellung in jedweder Kultur ein. Während diese primär das Überleben der Menschheit sichert und sekundär als Mediator für gesundes Altern wirkt (1), spielt die Ernährung insbesondere im Leben von Sportlern eine entscheidende Rolle. Dabei haben unterschiedliche Teilaspekte des Überbegriffs Ernährung (Energie, Makro- und Mikronährstoffe) natürlich auch unterschiedliche Folgen auf molekularer (DNA-Stabilität), zellulärer (intrazelluläre Signalwege), physiologischer (z.B. Entzündungsreaktionen) und funktionaler Ebene (z.B. Stärke und Kognition).

Wird dies am Beispiel des Fitnesssports festgemacht, so ist es quasi unumgänglich, sich nicht auch mit Ernährung zu beschäftigen: denn Fitness und Ernährung gehen Hand in Hand. Hierbei wird sich der Ernährung als Werkzeug zur Erreichung verschiedenster, fitnessspezifischer Ziele bedient, die die Grundlage für morphologische Adaptationen liefert. So steuert und ergänzt die Ernährung den Trainingsalltag und trägt im Wesentlichen zur Verbesserung von Körperkomposition und Leistungsfähigkeit bei (2). Vorliegend soll spezifisch auf die Rolle zur Veränderung der Körperkomposition durch Gewichtsverlust eingegangen werden, wie dies grundsätzlich bei Übergewicht, aus ästhetischer Perspektive (Bodybuilding) oder aufgrund einer Gewichtsklasse (bspw. Boxen) der Fall sein kann.


Kalorischenübschuss für Hypertrophie – ist die Zusammensetzung irrelevant?

Roth, C. (2020)

Ein Review der aktuellen Studienlage zum Thema „Overfeeding“ – von Christian Roth

Athleten, welche den Muskelmasseanteil ihres Körpers erhöhen wollen, sollten neben einem adäquaten Krafttraining eine bedarfsgerechte, sportspezifische Ernährung verfolgen. Doch wie sieht diese in optimaler Weise aus? Hierbei ist die Rolle des Proteins im Muskelaufbauprozess grundsätzlich weniger umstritten (9). Schwieriger scheint es jedoch um die Kohlenhydrat-Fett-Ratio zu stehen.

Dem Vorbild von Arnold Schwarzenegger („Golden Era“) nacheifernd oder spätestens nach der YouTube-Fitness-Welle – Krafttraining im Sinne eines Fitnesssports erfreut sich heutzutage globaler Beliebtheit (6). Die Gründe zur Ausübung unterscheiden sich gleichermaßen wie die Formen und die Intensität der Umsetzung: a) zur Maximierung von Muskelmasse b) aus rein ästhetischen Gründen c) zur Verbesserung der athletischen Performance und/oder d) aus gesundheitlichen Gründen, beispielweise zur Bekämpfung von Sarkopenie (3). Auch wenn augenscheinlich völlig unterschiedliche Gruppen den Fitnesssport für sich beanspruchen, so verfolgen allesamt das gleiche Ziel: Muskelmasse (FFM) zulegen und gleichermaßen wenig Fett (FM) ansetzen.