Fitnesstracker – Sind sie das Geld wert?

Roth, C. & Spiegel, A. (2018)

“Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.” – Kaiser Wilhelm II., Anfang des 20. Jahrhunderts

Entgegen diesem fundamentalen Griff ins Klo, tragen Internet und allerlei Innovationen inzwischen maßgeblich zum alltäglichen Leben bei und wirken prägend für das aktuelle Zeitalter. Daher scheint es kaum verwunderlich, dass die technischen Innovationen auch bereits in den Fitnesssport Einzug gefunden haben: Während Krafttrainingsmaschinen immer individueller und anpassungsfähiger sind, so haben wir auf Seite der Sportler eine Reihe von Gadgets, die inzwischen zum „guten Ton“ der Szene gehören: diese reichen von Herzfrequenzmessern und den dazugehörigen Brustgurten, Pedometern (Schrittzähler), Stockwerkezähler hin zu Kalorienmesser – meist gebündelt in einem einzigen Gerät – dem Fitnesstracker. Noch vor 10 Jahren waren solche Multi-Tracker kaum vorstellbar. Für jedes zu erfassende Merkmal wurden zum Teil teure und sperrige Gerätschaften gebraucht: so zum Beispiel  Kalorimeter, Elektrokardiogramm (EKG) oder Accelerometer (19).


Essstörungen I: Anorexia nervosa, Bulimia nervosa & Binge-Eating-Störung im Überblick

Spiegel, A. & Roth, C. (2022)

Ob in der Allgemeinbevölkerung oder im sportlichen Kontext, die Prävalenz von Essstörungen scheint anzusteigen (4). Unter dem Begriff der Essstörungen werden im alltäglichen Sprachgebrauch allerlei Störungen subsumiert. Häufig wird hierbei auf die geläufigsten Störungsbilder Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge-Eating-Störung Bezug genommen. Die seit Januar 2022 in Kraft getretene ICD-11 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 11. Revision) umfasst zusätzlich die vermeidend-restriktive Störung der Nahrungsaufnahme, Pica, Rumination-Regurgitation-Störung und sonstige spezifizierte Ernährungs- oder Essstörungen (19).


Essstörungen II: Orthorexia nervosa & Bigorexia nervosa im Überblick: Zum Einfluss von sozialen Medien auf Essverhalten und Körperwahrnehmung

Spiegel, A. & Roth, C. (2022)

Instagram, TikTok und Co. – in den sozialen Medien ist fast jeder vertreten. Es existiert eine inzwischen unüberschaubare Anzahl von Profilen, die Fitness- und Ernährungstipps verbreiten, eine schnelle, einfache und nachhaltige Veränderung des eigenen Körpers aufzeigen wollen und oftmals auch versprechen.

Kaum verwunderlich ist daher, dass die Prävalenz von Essstörungen anzusteigen scheint (10). Doch besteht wirklich ein Zusammenhang zwischen (Fit-)Influencertum, Essverhalten und Körperwahrnehmung?

Im zweiten Teil der Reihe wird der Fokus auf Störungen gelegt, die bisher noch keinen Einzug in das Klassifikationssystem (ICD-11) gefunden haben, im sportlichen Kontext aber von größter Relevanz sind. So werden zunächst die Orthorexia nervosa und Bigorexia nervosa thematisiert und in den sportlichen Kontext eingeordnet. Ferner wird der potenzielle Zusammenhang von sozialen Medien und gestörtem Essverhalten sowie der Wahrnehmung des eigenen Körperbilds beleuchtet und diskutiert.